Seit vielen Jahren unterstützt Hilfe und Hoffnung das rumänische Kinderhilfswerk people2people (www.people2people.ro) in Oradea (früher Großwardein, auch das „Tor nach Siebenbürgen“ genannt – https://de.wikipedia.org/wiki/Oradea). Diese Stadt ist 500 km von Wien und 250 km von Budapest entfernt und liegt an der rumänischen Grenze zu Ungarn.
Der Leiter von people2people Nicu Gal holte in letzter Zeit die Hilfsgüter selbst in Wien ab. Wegen des Krieges in der Ukraine fährt er nun allerdings laufend zur ukrainischen Grenze, um dort aus dem Kriegsgebiet geflohene Kinder (vor allem auch behinderte Kinder) abzuholen und sie in seine Betreuungseinrichtungen nach Oradea zu bringen. Er bat uns dringend um Hilfsgüter, die er unter diesen Umständen nicht selbst in Wien abholen konnte.
Nachdem wir u. a. Kinderbekleidung, Spielsachen, aber auch klappbare Rollstühle für die behinderten Kinder gesammelt und schließlich in den Hilfe und Hoffnung Bus gepackt hatten, machte ich mich zusammen mit meiner hilfsbereiten Freundin Alexandra auf den Weg nach Oradea.
Nach der Übergabe der Hilfsgüter an die Mitarbeiter von poeple2people suchten wir von der langen Autofahrt erschöpft das Hotel auf und wollten zum Abschluss des Tages im Pool entspannen. Zu unserer großen Überraschung befand sich 30 Grad warmes, basisches Thermalwasser im Pool, das durch seine Heilwirkung gegen rheumatische und posttraumatische Beschwerden hilft. Das Hotel führte vor einigen Jahren eine Bohrung durch und verfügt nun über eine eigene Thermalquelle.
Aus Zeitgründen wussten wir, dass es unmöglich war, einen Abstecher in den weltberühmten Kurort Bad Felix (https://de.wikipedia.org/wiki/Băile_Felix) zu machen, der nur 7 km von Oradea entfernt ist. Umso mehr fühlten wir uns durch das Thermalwasser im Hotelpool beschenkt.
Am nächsten Tag nahmen wir uns vor der Rückreise Zeit für einen kurzen Stadtspaziergang und bewunderten u. a. die Neologe Synagoge „Zion“ am malerischen Fluss Crișul Repede (Schnelle Kreisch), der mitten durch Oradea fließt. Diese wunderschöne Synagoge beherrscht heute noch das Stadtbild und erinnert an die große jüdische Vergangenheit Oradeas.
Heute leben nur noch wenige jüdische Bürger in Oradea. Die Gründerin von Hilfe und Hoffnung, Eeva Huber-Huber, unterstützte die jüdische Gemeinde von Oradea u. a. damit, dass sie den Kinderaufenthaltsraum des jüdischen Zentrums mit Spielsachen und Einrichtungsgegenständen ausstattete.
Und es war schließlich die jüdische Gemeinde von Oradea, die Hilfe und Hoffnung bat, den Dienst von people2people zu unterstützen, da dieser sich um die sozial Schwächsten kümmert. Gern kommen wir dieser Bitte der jüdischen Gemeinde von Oradea immer wieder nach.
(Elisabeth Baumegger, April 2022)