Viertes “Brücke der Freundschaft”-Konzert am 10. Februar 2019 in Budapest

Die Organisationen FIDA International (Missions- und Entwicklungshilfeorganisation der finnischen Pfingstkirchen), American Jewish Joint Distribution Committee, ungarischer Zweig, MASZ alapitvány (jüdische Hilfsorganisation) sowie HILFE und HOFFNUNG luden zum vierten “Brücke der Freundschaft”-Konzert am 10. Februar 2019 ins Urania Filmtheater in Budapest ein.

Brücken zu bauen war die Vision des Gründerehepaares unseres Vereins HILFE und HOFFNUNG, Eeva und Adalbert Huber-Huber. Wir freuen uns, dass wir ihre Vision weitertragen dürfen und dass wir nun bereits zum vierten Mal ein Konzert mit Hilfe unserer jüdischen und christlichen Freunde organisieren konnten.

Die Leiterin des JOINT Budapest und zugleich auch die Gastgeberin der Veranstaltung Taly Shaul erinnerte in ihrer Grußbotschaft an die Bedeutung der Nächstenliebe (hebräisch „chesed“) in unserem Umgang miteinander. Besonders religiöse Standpunkte können die Sichtweise auf unseren Nächsten, der vielleicht einer anderen Religion angehört, trüben und unsere Empathie für unseren Nächsten schwächen. Das sollten wir nicht zulassen.

Der junge christliche Leiter Daniel Pintér hielt eine inspirierende Rede zum gleichen Thema.

Das musikalische Programm war vielversprechend. Zum ersten Mal konnten wir Oberrabbiner Prof. Paul Chaim Eisenberg aus Wien für eine Mitwirkung gewinnen. Er eröffnete dann auch das Konzert mit seinen musikalischen Beiträgen „Adon Olam“, „Osse Schalom“, „As der Rebbe lacht“ und „Sol O Kokosh Mar“. Er erntete zusammen mit Zoltan Neumark, der ihn auf dem Klavier begleitete, begeisterten Applaus. Da Prof. Eisenberg aus Budapest gebürtig ist und auch deshalb unsere Einladung zu einem Konzertbeitrag in der Heimatstadt seiner Eltern gerne annahm, führte er auf Ungarisch durch sein persönliches Programm. Die anwesenden Gäste entzückte dies sehr, die aus Wien angereisten Mitarbeiter von HILFE und HOFFNUNG konnten ihn allerdings nicht verstehen. Umso mehr wirkten seine Lieder in ihrer unbeschwerten und humorvollen Weise sowohl auf Mitarbeiter als auch auf Gäste.

Die Sopranistin Anna Pánti trug wie schon bei den früheren „Brücke der Freundschaft“-Konzerten ihre Gesangsbeiträge professionell und ansprechend vor.

Der Tenor János Alagi beeindruckte zum ersten Mal bei unserer Konzertreihe mit seinen Darbietungen klassischer Gesangsstücke.

Beide wurden gekonnt von Andrea Pozsar auf dem Klavier begleitet. Sowohl Andrea als auch Zoltan Neumark füllten bravourös die Lücke, die durch das Fernbleiben unseres bewährten Pianisten André Roth entstand, der leider aus privaten Gründen pausieren musste.

Den abschließenden Höhepunkt stellte das Lied „Yerushalayim Shel Zahav“ („Jersualem aus Gold“) von Naomi Shemer dar, das von allen zur Veranstaltung Beitragenden gemeinsam auf der Bühne gesungen wurde. Mit herzlichen Gesten luden sie alle Anwesenden dazu ein, mitzusingen und ihren Gefühlen für Jerusalem Ausdruck zu verleihen. Es war ein besonderer Moment, als die Gäste im prachtvollen Auditorium des Urania Filmtheaters begeistert einstimmten und ein mächtiger Chorgesang durch das fast vollständig besetzte Theater schallte.

Als die Mitarbeiter nach einer gemeinsamen Kaffeejause samt köstlicher ungarischer Käsegebäckspezialität Pogácsa, zu der auch alle Gäste herzlich eingeladen waren, das Urania Filmtheater verließen, fiel ihnen ein Polizeiauto auf, das direkt vor dem Urania Filmtheater am Gehsteig abgestellt war. Schwer bewaffnete Polizisten standen neben dem Auto unmittelbar vor dem Eingang des Filmtheaters.

Am nächsten Tag berichteten einige österreichische Zeitungen, dass an diesem Wochenende ein Treffen der Rechtsradikalen aus ganz Europa in Budapest stattfand und dass Gruppen dieser gewaltbereiten Aktivisten demonstrierend durch Budapest zogen. Das Polizeiauto beschützte also das Urania Filmtheater, in dem gerade eine Veranstaltung für überwiegend jüdische Gäste stattfand. Dieses europaweite Treffen der Rechtsradikalen in Budapest mag eventuell auch ein Grund dafür gewesen sein, dass die hinteren Reihen des Auditoriums diesmal nicht voll besetzt waren, da einige Menschen es aus Vorsicht vermieden, auf die Straße zu gehen. Das war bedauerlich. Umso mehr freuen wir uns, dass unser viertes „Brücke der Freundschaft“-Konzert nicht von außen gestört wurde und von den anwesenden Gäste begeistert aufgenommen wurde.

Am nächsten Tag berichteten einige österreichische Zeitungen, dass an diesem Wochenende ein Treffen der Rechtsradikalen aus ganz Europa in Budapest stattfand und dass Gruppen dieser gewaltbereiten Aktivisten demonstrierend durch Budapest zogen. Das Polizeiauto beschützte also das Urania Filmtheater, in dem gerade eine Veranstaltung für überwiegend jüdische Gäste stattfand. Dieses europaweite Treffen der Rechtsradikalen in Budapest mag eventuell auch ein Grund dafür gewesen sein, dass die hinteren Reihen des Auditoriums diesmal nicht voll besetzt waren, da einige Menschen es aus Vorsicht vermieden, auf die Straße zu gehen. Das war bedauerlich. Umso mehr freuen wir uns, dass unser viertes „Brücke der Freundschaft“-Konzert nicht von außen gestört wurde und von den anwesenden Gäste begeistert aufgenommen wurde.

Ein kurzer Bericht über unser Konzert erschien auch in der jüdischen Zeitschrift Neue Welt Illustrierte 1/2019 unter belauscht & beobachtet auf Seite 31: www.neuewelt.at/12019/ (rechts oben 01 2019.pdf öffnen).


Programm B.F.Konzert 20190210